Buchtipp: Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks von Johanna Wechselberger

Buchtipp: Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks von Johanna Wechselberger

26. Februar 2017 0 Von Vanessa

Hallo liebe Feinschmecker,

heute stellen wir euch ein Buch vor, mit dem wir uns auf dem Gebiet Kaffee und Espresso weitergebildet haben. Vor kurzem haben wir uns eine Espressomaschine zugelegt (zu der wir noch einen gesonderten Beitrag schreiben werden), mit der wir allerdings weder zurecht kamen, noch zufrieden waren.
Um nicht gleich die Maschine und ihre Qualitäten zu verdächtigen, haben wir uns mit Grundlagenlektüre auf die Couch verkrümelt und Fehlersuche betrieben. Immerhin, nun wissen wir, die Maschine ist doch Schuld am Espressodesaster… 😉

Eckdaten:
Titel: Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks
Autoren: Johanna Wechselberger, Tobias Hierl
Verlag: Braumüller
Seitenzahl: 208 Seiten
ISBN: 9783991000457
Preis: 24,90€

Kaffee – das Grundlagenwissen:

Aber kommen wir zum Buch zurück. Kaffee und Espresso ist ein Genussmittel, welches vom Speiseplan nicht mehr wegzudenken ist. Morgens zum wachwerden, nachmittags zum Kuchen oder Abends, nach einem gemütlichen Essen noch eine Tasse zur Verdauung – völlig normal, wenn man es mag.
Das Kaffeebuch von Johanna Wechselberger holt uns genau dort ab; als Genießer, der erfahren möchte, woher sein geliebtes Genussmittel kommt. Es beginnt mit den Grundlagen und erklärt, wie und wo Kaffee angebaut, geerntet und verarbeitet wird. Wer nur Tipps zur besseren Zubereitung möchte, kann diese Grundlagenkapitel natürlich überspringen. Wir raten dennoch dazu, sich diese Stunde Zeit zu nehmen, um die Unterschiede der verschiedenen Bohnen und Anbaugebiete kennenzulernen. Für jede Kaffeespezialität gibt es geeignete und weniger geeignete Bohnen. Wer sich also nicht auf Werbeversprechen der Industrie verlassen möchte, muss sich selbst informieren!

Kaffee – die Praxis:

Weiter geht es im Buch mit der richtigen Röstmethode. Das Kapitel haben wir, ehrlich gesagt, auch nur überflogen. Natürlich ist es interessant, wie man mit der richtigen Röstung diverse Aromen herauskitzeln kann, jedoch werden wir dies im Heimversuch niemals umsetzen.

Wie man Kaffee allerdings richtig mahlt und die passende Kaffeemühle für sich entdeckt, ist eins der wichtigsten Kapitel im Buch, unserer Meinung nach. Gerade beim Espresso ist der Mahlgrad sehr wichtig. Zu grobes und zu feines Kaffeemehl geben nicht die Aromen ab, die man in der Tasse haben möchte. Der Espresso läuft entweder zu langsam oder zu schnell durch die Maschine, was den Geschmack negativ beeinflusst. Daher ist die Auswahl der Kaffeemühle nicht zu unterschätzen, sie trägt einen Großteil dazu bei, perfekten Kaffee und Espresso zu erhalten.

Verschiedene Zubereitungsmethoden werden genauso wie unterschiedliche Geräte kurz vorgestellt und deren Reinigung und Wartung exemplarisch erläutert. Natürlich kann nie eine komplette Produktpalette vorgestellt werden, daher ist dieses Kapitel nur ein grober Überblick.

Kaffeebuch, Wechselberger, Espresso, Kaffee, ZubereitungBesonderes Augenmerk wird auf den Tamper gelegt. Dies ist eine Art Stempel, mit dem ihr das Kaffeemehl in den Siebträger fest andrückt. Auf die richtige Technik kommt es natürlich an, weder zu leicht, noch zu fest sollte „getampt“ werden für das perfekte Ergebnis.
Weiter geht es mit der Extraktion. Dies ist der entscheidende Moment, wo Wasser und Druck auf den Siebträger mit Kaffeemehl treffen. Hier zeigt sich nun, ob vorab richtig gearbeitet wurde. In unserem Fall passierte genau nichts. Der Espresso war zu fein gemahlen, das Kaffeemehl zu fest verdichtet mit dem Tamper und die Maschine hatte zu wenig Leistung, um mit angeblichen 15bar Espresso zu erzeugen. Die Maschine schaltete ab und nichts passierte. Genau das Ergebnis, welches man nicht haben möchte!
Hier zeigte sich auch, dass wir mit dem Buch nicht weiterkommen werden bei dieser Maschine. Wir befolgten alle Tipps aus dem Buch, übten das korrekte tampen, testeten verschiedene Mahlgrade, aber das Ergebnis blieb gleich: entweder kein Espresso, oder eine unterextrahierte „Brühe“. Unterextrahiert bedeutet, dass zu wenig Kaffeebestandteile im Wasser enthalten sind, die Crema hat keinerlei Standfestigkeit und der Geschmack ist relativ flach. Dies kann u.a. an zu geringer Brühtemperatur liegen, zu wenig Wasserdruck (vermutlich bei uns der Fall), zu grob gemahlenes Kaffeemehl und/oder zu locker getampt. Überextrahiert wäre das Gegenteil, wenn zuviel Kaffeebestandteil im fertigen Espresso vorhanden ist und dadurch Bitterstoffe zu dominant herausschmecken.

Wichtig ist auch der perfekte Milchschaum. Im Buch erfährt man, wie man dies am besten hinbekommt und Beispiele zeigen ebenfalls, welche schönen Muster man mit dem richtigen Milchschaum auf den Kaffee zaubern kann.

Kaffee – der Genuss:

Zu guter letzt rundet ein Rezeptteil das Buch ab. Hier erfährt der Kaffeeliebhaber, wie man Kaffee abseits von Milch und Zucker aufpeppen kann. Einige Rezepte davon werden wir sicherlich auch austesten (natürlich, die Rezepte mit Whisky haben uns besonders angelacht)

Fazit:

Uns hat das Buch deutlich weitergebracht. Den gewünschten Aha-Effekt, mit dem wir unsere eigentliche Maschine besser ausreizen wollten, blieb aus – was nicht am Buch liegt, sondern an der Maschine. Daher können wir jedem Kaffeeliebhaber raten, der mit dem Gedanken spielt sein Equipment aufzustocken, sich zunächst die theoretischen Grundlagen anzueignen, Kauftipps, Rezensionen und Diskussionen in einschlägigen Foren zu lesen und erst dann zu kaufen. Es erspart eine Menge Ärger 😉
Das Buch ist höchst informativ, gespickt mit vielen ansprechenden Fotos und gibt einen knackigen, guten Überblick über das spannende Genussmittel.

Euch wünschen wir gutes Gelingen und einen allzeit leckeren Kaffeegenuss.