Whisky-Tasting: Caol Ila 2007 Brühler Whiskyhaus

Whisky-Tasting: Caol Ila 2007 Brühler Whiskyhaus

31. Mai 2018 1 Von Julian

Guten Abend liebe Whisky Freunde und Genießer,

Es war kurz vor Ostern, als meine liebe Frau und ich gerade von einem Strandspaziergang auf unserer Lieblingsurlaubinsel Fanø wieder zurück kamen in unser Ferienhaus. Der Kamin prasselte zum Glück noch und wärmte unsere vom Wind und Schnee ausgekühlten Körper.

Schnee, Kamin, Urlaub und dazu ein oder zwei schöne Whiskys von dem erst vor kurzem kennengelernten und schnell liebgewonnenen, unabhängigen Abfüller Marco Bonn. Marco bringt mit seinen „A Dream of Scotland“ Abfüllungen wirklich leckere und ausgefallene Whiskys heraus, von denen wir vier mit in den Urlaub genommen haben.

Und welche?

Zwei Bruichladdich und zwei Caol Ila. Einen Caol Ila 2007 (BW) gelagert in einem Bourbon Cask und einen Caol Ila 2008 (BW) gelagert in einem Bourbon Cask mit einem Tawny Port Cask Finish haben wir in der Vergleichsverkostung für euch.

Schon kurz nach dem Einschenken in das Glas verströmt der Caol Ila 2007 (BW) seine wundervollen warmen Noten von Rauch, Asche, geräuchertem Lachs, Getreide und Zitrusfrüchten.

Interessiert ihr euch über Allgemeines zur Whiskys Verkostung, dann schaut einfach mal in diesen Beitrag hinein: Whisky-Tasting: Allgemeines, Nützliches, Hilfreiches

P.S..: Da die „A Dream of Scotland“ Abfüllungen von Marco Bonn in der Regel schnell ausverkauft sind, werdet ihr wohl leider keine großen Chancen auf diesen Whisky haben..


Teil zwei unserer Verkostung, den Caol Ila 2008 (BW), findet ihr hier Link: Caol Ila 2008


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(c) Marco Bonn, Brühler Whiskyhaus

Eckdaten:
• Kategorie: Single Malt

• Name: Caol Ila 2007 BW
• Distillerie: Caol Ila
• Herkunftsland/Region: Schottland, Islay
• Abfüller: Brühler Whiskyhaus (BW)
• Serie: A Dream of Scotland
• Alter: 9 Jahre
• Fasstyp: Bourbon Cask
• Alkoholgehalt: 53,4 ‰
• Abgefüllt: 2017
• Flaschen: 267
• Besonderheit: limitierte Abfüllung des Brühler Whiskyhauses

Erster optischer Eindruck:
Viskosität: sehr ölig, dieser Whisky klebt sich förmlich ans Glas
Farbe: sehr hell, strohig.


Die „erste Nase“, unser erster Eindruck beim gezielten Riechen:

Julian: Erst kommt einem ein Lagerfeuer in einer lauen Sommernacht entgegen, an dem Flammlachs mit Limetten geräuchert wird. Dazu gibt es als Nachspeise frisch gebackene Waffeln, mit einer süßen Kirsch-Vanille-Soße und dunkler Schokolade. Dazu gesellen sich weitere Zitrusnoten und ein vollreifer Pfirsich. Aus dem Hintergrund weht eine kleine Benzinwolke zu uns rüber.

Vanessa: Rauch pur! Es folgt passenderweise geräuchter Speck, schön salzig und würzig. Dazu kommen sehr torfige Noten durch, im Hintergrund riecht es auch etwas muffig-modrig – aber auf angenehme Weise.
Was dann kommt, ist eine schräge, aber wahnsinnig interessante Kombination. Ich rieche Malzbier und Honig, Zitrusfrüchte und ein wenig frische Minze. Viel Süße bringt der Geruch von Rosinen, überreifen Bananen, Vanille und Butterkaramell mit. Die Balance bringt der Duft von frischem Holz und gerösteten Mandeln.

Der Geschmack, das erste Probieren:

Julian: Da sind sie wieder, die Waffeln mit Sahne und Butterkaramell. Im Abgang tauchen auch wieder die Kirschen auf, gefolgt von reichlich Rauch und Asche.
Auch der Flammlachs kitzelt auf der Zunge, abgerundet durch das leichte Zitrusaroma von den Limetten. Ein bisschen Torf ist auch dabei – perfekte Mischung.

Vanessa: Hui, der brennt! Rauchig, salzig, scharf. Das habe ich beim Riechen schon fast erwartet. Aber dann kommt das Leckere richtig durch: Haferflocken, schön kernig und aromatisch. Etwas Holz mischt auch mit, mein Hals wird ein wenig trocken 😉
Kirschen in dunkler Schokolade sorgen für weitere interessante Geschmacksnoten.

Erneutes Riechen, weiteres Probieren, Fazit:

Julian: der erste Schluck war noch recht scharf, ab da begann der wahre Genuss. Nach mehreren Schlucken hatte ich auch noch Leder, feuchtes Moos und Heu in der Nase. Sehr ursprüngliche, natürliche Noten, die sich erst zeigen wenn man sich genug Zeit für diesen besonderen Whisky nimmt.
90/100 Punkte

Vanessa: der zweite Schluck ging wortwörtlich runter wie Öl. Ein sehr gutes Mundgefühl, wenn sich der Whisky im kompletten Mundraum ausbreitet und wahnsinnig lange präsent ist. Mehrmaliges Probieren mit viel Zeit empfehle ich euch, da ist definitiv noch „mehr“ drin!
Wohlverdiente 90/100 Punkten

 


Bildquellen:
Flaschencover: (c) Brühler Whiskyhaus, mit freundlicher Genehmigung von Marco Bonn zur Verfügung gestellt.
Titelbild und weitere: (c) Julian & Vanessa Siemon, glasgarten.net