Whisky-Tasting: Caol Ila 2008 Brühler Whiskyhaus
Hallo noch mal liebe Whisky Freunde und Genießer,
den ersten phantastischen Caol Ila hatten wir nun schon verkostet und das Kaminfeuer prasselte weiterhin. Gut, mittlerweile hatten wir etwas Holz nachgelegt, damit es nicht aus geht. Aber es passte von der Stimmung her einfach wunderbar zu den rauchigen Islay Whiskys, so dass wir uns entschieden hatten, den zweiten Caol Ila auch direkt noch zu verkosten.
Teil eins unserer Verkostung, den Caol Ila 2007 (BW), findet ihr hier: Caol Ila 2007 BW
Der erste Caol Ila aus der Geisterserie (na ja, es ist schon der zweite, den ersten haben wir leider nicht) war schon wirklich toll und machte Lust auf mehr. Also die Gläser ausgespült und direkt wieder eingeschenkt. Im Gegensatz zu dem 2007er Caol Ila kommt hier ein deutlich cremigerer Geruch zum Vorschein.. weiterhin gepaart mit Rauchnoten.. aber seid gespannt..
Interessiert ihr euch über Allgemeines zur Whiskys Verkostung, dann schaut einfach mal in diesen Beitrag hinein: Whisky-Tasting: Allgemeines, Nützliches, Hilfreiches
P.S.: Da die „A Dream of Scotland“ Abfüllungen von Marco Bonn in der Regel schnell ausverkauft sind, werdet ihr wohl leider keine großen Chancen auf diesen Whisky haben..
Eckdaten:
• Kategorie: Single Malt
• Name: Caol Ila 2008 BW
• Distillerie: Caol Ila
• Herkunftsland/Region: Schottland, Islay
• Abfüller: Brühler Whiskyhaus (BW)
• Serie: A Dream of Scotland
• Alter: 9 Jahre
• Fasstyp: Bourbon Cask / Tawny Port Cask Finish
• Alkoholgehalt: 53,6 ‰
• Abgefüllt: 2017
• Flaschen: 355
• Besonderheit: limitierte Abfüllung des Brühler Whiskyhauses
Erster optischer Eindruck:
Viskosität: sehr ölig, auch dieser Whisky kuschelt sich am Glas fest
Farbe: blasses Kupfer
Die „erste Nase“, unser erster Eindruck beim gezielten Riechen am Whiskyglas:
Julian: ein duftender, cremiger Fruchtkompott, verfeinert mit Vanille und eingelegt in Portwein. Dazu kommen noch einige Zitrusfrüchte, ein paar Sultaninen und Backpflaumen. Garniert wird das ganze mit saftigen, roten Äpfeln. Yummy!
Serviert wird diese Leckerei an einem Strand in der Karibik, an dem in der Ferne ein Lagerfeuer brennt. Alkoholduft? Kaum wahrnehmbar und damit perfekt eingebunden.
Weiter rieche ich eine leichte Würze von frischem Heidekraut und Wildblütenhonig. Beim allerersten Riechen hatte ich auch hier wieder eine ganz leichte Benzinnote in der Nase.
Vanessa: Ist da Wein im Glas? Der erste „Schnuff“ riecht verdächtig nach einem leichten, fruchtigen Rotwein. Dunkle, rote Früchte, leckere Schokolade und viel Süße macht sich in der Nase breit. Den typischen Caol Ila – Rauch muss man schon etwas suchen, findet ihn aber gut getarnt im Hintergrund. Erstaunlich mild und frisch-fruchtig duftet dieser Caol Ila im Glas.
Der Geschmack, das erste Probieren:
Julian: Creeeeemig! Der sehr angenehm eingebundene Rauch kam, sobald der Whisky auf der Zunge und im Mund landete. Dieses Mal schmecke ich keine Asche (wie beim 2007er), dafür macht sich ein cremig, wohlig wärmendes Gefühl im Mund breit.
Wahnsinnig viel Frucht ist vorhanden. Kirsche, Sultaninen, Zitrusfrüchte, Backpflaumen, dunkle Schokolade und Vanille. Passend zum Schnee an Ostern macht sich gerade Weihnachtsstimmung bei uns breit. Eine angenehme Würze wie von Nelken, gemeinsam mit Zimt und Marzipan runden das weihnachtliche Geschmackserlebnis ab. Der Nachtisch ist auch direkt dabei, ich hab buttriges Gebäck plötzlich auf der Zunge.
Vanessa: sehr kräftig, aber bei weitem nicht so scharf wie der 2007er Caol Ila, den wir vorher probiert haben. Er schmeckt ein bisschen wie eine Pflaumenweinsoße zum guten Sonntagsbraten.
Zimt, Vanille, Holz, kombiniert mit einer angenehm trockenen Süße von roten Früchten. Pfeffer und ein leicht metallischer Geschmack runden das Gesamtpaket ab.
Erneutes Riechen, weiteres Probieren, Fazit:
Julian: wahnsinnig süffig und lecker, dabei kein bisschen scharf. Bei dem Whisky bin ich wirklich etwas traurig, nur die Probefläschchen bestellt zu haben..
Sollte jemand seine Flasche nicht mögen, bitte umgehend bei uns melden! 😉
Vanessa: Nach dem ersten Schluck verändert sich der Geschmack komplett. Da ist der typische Caol Ila – Rauch mit voller Wucht plötzlich da, bringt schon fast ein weihnachtliches Aroma von Pflaumen und Nelken mit. Ein bisschen frischer Thymian gesellt sich auch noch dazu.
Einer der wenigen Whiskys, die ich Julian zum klassischen Sonntagsbraten reichen würde – wenn ich denn einen Sonntagsbraten auf den Tisch stellen würde 😉
Bildquellen:
Flaschencover: (c) Brühler Whiskyhaus, mit freundlicher Genehmigung von Marco Bonn zur Verfügung gestellt.
Titelbild und weitere: (c) Julian & Vanessa Siemon, glasgarten.net
[…] Teil zwei unserer Verkostung, den Caol Ila 2008 (BW), findet ihr hier Link: Caol Ila 2008 […]