Rezept: Lowcarb-Brot – saftig, knusprig, lecker – das gute, alte Weißbrot

Rezept: Lowcarb-Brot – saftig, knusprig, lecker – das gute, alte Weißbrot

20. August 2017 2 Von Vanessa

Hallo liebe Feinschmecker,

Lowcarb und Brot ist immer ein heikles Thema, auch bei uns. Entweder ist es voller Körner, wie unser Leinsamen-Haferkleie-Brot (die man irgendwann nicht mehr sehen und essen kann), oder es hat die Konsistenz von Gummi. Oder noch schlimmer, es schmeckt schrecklich oder nach nichts. Alles kein Zustand, wenn man sich auf eine leckere Stulle mit noch leckerem Belag freut.

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Endlich haben wir ein Rezept gefunden, welches optisch und geschmacklich einem herkömmlichen Brot sehr nahe kommt. Außen knusprig, innen hell und fluffig-locker – dank Hefe als „Gewürz“ schmeckt es auch ein wenig nach Hefebrot. Es braucht nur deutlich mehr Würze, denn die einzelnen Zutaten ergeben von sich aus keinen Brotgeschmack. Wie auch, steckt ja kein Getreide drin. 😉

Das beste ist, ihr braucht nicht abenteuerliche Zutaten, sondern genau zwei, die ihr einmalig anschaffen und dann lange nutzen könnt: Kartoffelfasern* (könnt ihr auch für unsere Lowcarb-Gnocchis nehmen) und Leinsamenmehl*. Ich habe mich für das Gold-Leinsamenmehl entschieden, da es eine hellere Farbe hat und somit für weißbrotähnliche Backwerke am besten geeignet ist. Wer es rustikaler mag oder ohnehin viel mit Nüssen und Saaten arbeitet, kann auch das dunklere Leinsamenmehl wählen. Geschmacklich dürfte sich da kein großer Unterschied ergeben.
Nachtrag: Aber das Quellvermögen bei Leinsamenmehl und Goldleinsamenmehl ist unterschiedlich! Wir haben das Brot testweise mit dem dunkleren Leinsamenmehl gebacken – es ist deutlich feuchter und knirscht ein wenig. Unsere Empfehlung bleibt daher beim Goldleinsamenmehl.

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Das sieht aber sehr fluffig aus…?

Versucht bitte nicht, mehr Bindung durch Guarkernmehl reinzubekommen. Es ist nicht nötig und leider auch eher ein Versuch für die Tonne, wie ich am Vortag feststellen musste. Das Guarkernmehl schmeckt gerade bei Brot sehr stark heraus und die Konsistenz ist gewöhnungsbedürfig bis ekelig. Ein Gefühl, auf matschigem, muffigem Gummi herumzukauen, ist nicht so appetitlich und vermiest die Freude auf wirklich gutes, essbares Brot!

Also: Kartoffelfasern und Leinsamenmehl reichen völlig!

Formen lässt sich der Teig eher nicht, er klebt stark und verteilt sich nur prima an den Händen 😉
streicht ihn am besten in eine Kastenform aus Silikon, oder in eine Kastenform, die ihr mit Backpapier ausgekleidet habt. Auch kleinere, rechteckige Bleche mit Brotförmchen* eignen sich dafür gut.

Wie siehts mit den bösen Kohlenhydraten aus? Da sind doch Kartoffeln drin und die sind nicht Lowcarb…

Halbrichtig. Je nach Form der Lowcarb-Ernährung sind Kartoffeln in der Tat tabu. Kartoffelfasern sind „Abfallprodukte“ – das, was übrig bleibt, wenn man Kartoffeln Stärke und Feuchtigkeit entzieht. Sie schmecken kartoffelig, haben aber deutlich weniger Kohlenhydrate als frische Kartoffeln.

Für unser Brot werden 60g Kartoffelfasern benötigt, welche auf 100g nur 8g Kohlenhydrate mitbringen, frische Kartoffeln haben bei 100g bereits die doppelte Kohlenhydratmenge. Ich überschlage einmal grob und spontan:

    • Kartoffelfasern, 60g => 5g Kohlenhydrate
    • Leinsamenmehl, 60g => 0,1g Kohlenhydrate
    • Magerquark, 500g => 18g Kohlenhydrate
    • 8 Eier Größe M (ca. 480g) => 3,5g Kohlenhydrate
    • Backpulver, 7g => 2g Kohlenhydrate

——- ca. 1000g Brot mit rund 30g Kohlenhydrate insgesamt. Das lässt sich sehen und perfekt in den Tagesplan integrieren 😉

Passt nur bitte ein wenig auf. Wenn ihr euch vorher ballaststoffarm ernährt habt und ihr zuviel von dem Brot auf einmal esst, kann euer Darm darauf mit enormen Beschwerden reagieren. Tastet euch langsam heran, das Brot ist eine wahre Ballaststoffbombe.

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Rezept: Lowcarb-Brot - saftig, knusprig, lecker - wie das gute Weißbrot
 
Autor:
Kategorie: Brot Lowcarb
Zutaten
  • 500g Quark (Magerquark ist gut, er ist trockener als Sahnequark)
  • 8 Eier
  • eine gute Portion Salz
  • 1 EL Backpulver
  • 1 Päckchen Trockenhefe (für den Geschmack)
  • 60g Kartoffelfasern
  • 60g Goldleinsamenmehl
Zubereitung
  1. Verrührt zuerst die feuchten Zutaten (Eier und Quark) und Salz miteinander.
  2. Die trockenen Zutaten mischt ihr vorab in einer seperaten Schüssel und gebt sie in einem Schwung zur Eier-Quark-Masse.
  3. Verrührt den Teig gründlich, am besten mit einem Mixer. Der Teig bindet sehr schnell, da kommt ihr mit dem Schneebesen nicht mehr durch.
  4. Gebt den Teig in eine Kastenform (Silikon: nicht fetten. Teflonform: Fetten oder Backpapier), heizt den Ofen auf 160° vor (ich backe nur mit Umluft) und backt euer Brot gut 40 Minuten. Testet dann mit einem ausreichend langen Holzstäbchen, ob beim einstechen Teig kleben bleibt.
  5. Für die rustikale Optik könnt ihr zusätzlich vor dem Backen ein bisschen Kartoffelfasern auf das Brot pudern.
  6. Varianten: Für herzhafte Brote könnt ihr Kräuter, getrocknete Tomaten oder Zwiebeln, Speck oder Käse zugeben. Für die süße Variante nehmt weniger Salz und dafür 2-3 EL Xucker.
Nützliches und Zubehör
Rührschüssel
Kastenform (idealerweise aus Silikon, ansonsten zusätzlich Backpapier)
Backofen
Handrührgerät

 

Und weil es so schön ist, haben wir direkt ein wenig herumexperimentiert. Burgerbrötchen waren bisher auch eher unerfreuliche Versuche, die entweder nicht schmeckten, oder von der Konsistenz nicht zum „aus der Hand“-essen geeignet waren. Aber mit diesem Teig könnt ihr wunderbar saftige, stabile Brötchen zaubern. Nehmt dazu am besten einen Löffel, verteilt gleichmäßige Portionen auf dem Backblech, drückt sie mit dem Löffel in Form und garniert sie mit typischem Sesam – oder allem, was ihr gerne auf Brötchen mögt. Käseraspeln sind auch sehr fein! Die Backzeit reduziert sich auf 30 Minuten.

Wir haben für 6 Brötchen die halbe Teigmenge genommen, was völlig ausreichend war. Das Ergebnis seht ihr hier:

 

 


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